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  Beratung rund um Pferd und Reiter / REHA-TRAINING MRS
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Archiv Symposium PFERDE 

Das PFERD  –  der MENSCH  –  die HIPPOLOGIE

Seit 2015 wissenschaftlich fundierte Weiterbildung an der Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich

Symposium  PFERDE  2022    Wie  lernt  ein   Pferd?Zwischen Langeweile und Überforderung.

6/2/2024

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«Wissen + Können» ist der beste Tierschutz»
«Das Pferd, der geborene Athlet. Es ist auf Leistung getrimmt – von Geburt an. Die Frage ist nicht, ob sie können, sondern vielmehr, ob sie sollen.»
Das Symposium PFERDE 2022 widmete sich dem Themenbereich «Wie lernt ein Pferd? Zwischen Langeweile und Überforderung». Gewährt wurden verschiedene Einblicke und Erfahrungen von 11 internationalen Experten der heutigen Pferdehaltung und dem Bewegungs- und Lernbedarf des Pferdes in unserer Zivilisation unter dem Aspekt der physischen und psychischen Belastungsgrenze.
Eröffnet wurde durch Martin Plewa, ehemaliger deutscher Bundestrainer der Sparte Vielseitigkeitsreiten. Er verdeutlichte, was sich in den letzten 30 Jahren in Bezug auf den Pferdesport und in der Zucht verändert hat. Das Ziel des (schnellen) Zuchtfortschrittes, auch unter dem Druck der Konkurrenz mit anderen Verbänden im In- und Ausland, aber auch die (durchaus berechtigten) kommerziellen Interessen bei der Vermarktung dürfen nicht auf Kosten des Wohles der jungen Pferde verfolgt werden. Denn die gesellschaftliche Akzeptanz des Pferdesports hängt nicht nur von der Qualität erbrachter Leistungen unter dem Sattel ab, sondern auch davon, wie jungpferdegerecht Selektionen und Prüfungen in der Pferdezucht ablaufen.
Michael Weishaupt, Professor und Leiter der Sportmedizin der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, referierte über die Bewegungsmöglichkeiten und die physischen Belastungsgrenzen eines Pferdes. Beim Athlet Pferd ist die körperliche UND mentale Auslastung nicht viel anders als bei einem Ferrari. Auch beim Pferd gibt es Standschäden, z.B. nimmt die Knochendichte ab. Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, was drin steckt an Fähigkeiten auch ausleben zu dürfen. Sowohl in freier Bewegung sowie auch unter dem Sattel. Im Allgemeinen müssen sie wieder mehr Galoppieren dürfen – auch unter dem Sattel – um den Bewegungsapparat und die Fähigkeit zur Flucht aufrecht erhalten zu können. Auch das bedeutet für das Flucht- und Beutetier Pferd Sicherheit, Wohlbefinden und Tierwürde. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir eingestehen, dass das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen (wollen) wohl nicht immer der Realität entspricht. Mehr Objektivität und Offenheit der Wissenschaft gegenüber würden hier sicher nicht schaden. Trotzdem wird die vollendete Reiterei und das Trainieren von Pferden immer eine Kunst bleiben. Doch sollte man sich bewusst sein, dass in der Kunst nichts zufällig ist, sondern mit Kompetenz, makelloser Technik, Fleiss und Disziplin, Wissensneugier und vor allem Ehrlichkeit zu tun hat. «Die Theorie ist das Wissen, die Praxis das Können. Immer aber soll Wissen dem Handeln vorangehen.» (A. Podhajsky, Die klassische Reitkunst)
Die Notwendigkeit eines ausgeglichenen Gemütszustandes im Zuge des Trainings. Das Pferd ist grundsätzlich enorm lernfähig und lernt ausserordentlich schnell. Wie und worauf im Besonderen bei der Ausbildung junger Pferde geachtet werden soll, erläuterte der österreichische Fachtierarzt Robert Stodulka. 
Es muss nicht alles neu erfunden werden. Das Grundprinzip aus der Ethologie des Pferdes zu verstehen ist notwendig, um Stresssituationen während des Trainings möglichst zu vermeiden, da das Pferd sich sehr rasch in dem alten ihm von Natur aus vorgegebenen "Flight and Fight"-Schema wieder findet, und dazu flüchten, sprich durchgehen, scheuen etc. beginnt.  
Das Körperschema Dolto erklärt deutlich, wie der Körper und der Geist gemeinsam aufgebaut werden können. Unter Berücksichtigung, dass das Körperschema für alle Individuen einer Gattung gleich ist, jedoch das Körperbild als lebende Synthese von Erfahrungen aufgebaut und verändert werden kann. Unter Körperbild (body image) versteht man, grob vereinfacht, den Bezug, den man von sich zu seinem Körper hat, als lebende Synthese aller Erfahrungen. Abgesehen von neurophysiologischen Komponenten des Körperschemas gibt es noch einen weiteren wesentlichen biomechanisch wichtigen Aspekt. Wir sprechen von der Diversifikation nach Dolto, der Einteilung muskulärer Strukturen in die so genannten gymnastischen oder Bewegungsmuskeln und den kybernetischen Muskeln. Daraus resultiert in Folge, dass in jungen Jahren einmal falsch oder schlecht einstudierte Bewegungsabläufe nur sehr schwer zu korrigieren sind. Zur Erlangung des richtigen Körpergefühls auch unter dem Reiter dient in erster Linie eine solide Grundausbildung, die z.B. nach der HDV 12 erst nach dem 2. Trainingsjahr (alte Remonte) als abgeschlossen angesehen werden kann, wo wir in Analogie zum Aufbau der Faszienstabilität dieses Zeitfenster auch im Kampfsport oder Leistungssport sehen. Die so geförderte alte Remonte kann danach den Weg ihrer Bestimmung, eine weitere Spezialisierung als Dressur, Spring- oder Vielseitigkeitspferd einschlagen.  Psychische und durch das Wachstum bedingte physische Überbelastungsmomente werden so weitestgehend ausgeschlossen und das Pferd in der Prägephase von Bewegungsabläufen und seiner Einstellung zur Arbeit im Unterbewusstsein positiv unterstützt. Jedoch darf und muss es lernen mit Stress und Aussenreizen umzugehen. Auch die innere Stimmung des Menschen wirkt sich auf die Lernfähigkeit des Pferdes aus. Grundsätzlich ist der Umgang mit dem Pferd einfach, wir Menschen denken zu kompliziert. Es müssen ausreichend Reize für den Muskelaufbau gesetzt werden. Für die im Pferd genetisch angelegten Bewegungen müssen mit den Reiterhilfen verknüpft werden. Die Übung macht den Meister. Neue Lerninhalte sollen am Anfang einer Reiteinheit kommen und nicht am Ende. Pferdegerecht bedeutet in diesem Kontext, dass die Dressur als biomechanische Gymnastik zubetrachten ist, die das Pferd bestmöglich im Rahmen seiner Möglichkeiten fördert, es für seinen Verwendungszweck stärkt. Die Dressur ist unabdingbar mit der Akzeptanz der grundlegenden Bedeutung der Psychomechanik hinsichtlich des Lernerfolges verbunden. Dressieren soll in diesem Zusammenhang mit Erziehen und Formen gleichgesetzt und nicht mit dem stupiden Repetieren von Übungsabläufen verwechselt werden. Dressur und das Wissen der Psychomechanik hinsichtlich des Lernerfolges müssen heutzutage eng verbunden sein. Wenn das Pferd während der Ausbildung schöner, gesünder, stärker und motivierter wird, dann haben wir Reiter einen guten Job gemacht. «Das alte Wissen um die Pferde darf nicht verloren gehen und sollte mit den heute zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Möglichkeiten studiert werden.» 
In seinem zweiten Vortrag sprach er über die tierärztliche Tätigkeit und Sorgfaltspflicht im Fokus eines Gerichtsgutachters. 
Die Präsidentin des SVTPT, Brigitte Stebler, erklärte dass die heutigen Pferde eindeutig übertherapiert sind. Einerseits aus dem femininen „Super-Helper-Syndrome“ und aus Überforderung des Reiters, welche sich vielfältig zeigt. Ein selbstverantwortlicher Weg des Besitzers aus dem Kreislauf der Übertherapie ist von Notwendigkeit. 
Sandra Schaefler vom Schweizer Tierschutz stellte fest, dass sowohl Langeweile als auch Überforderung tierschutzrelevant ist. Langeweile ist in allen Haltungsformen möglich aber auch in Bezug auf die Nutzung des Pferdes mit seinem natürlichen Bewegungsbedarf und -bedürfnis. 
Stéphane Montavon, Chef Veterinärdienst der Schweizer Armee und med. vet. Charles Trolliet erklären denBegriff Ethik im Zusammenhang mit der Pferdewelt. Sie spielt eine immer grössere Rolle in unserer Gesellschaft, die sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet und in der sich die Stellung des Pferdes stark verändert hat. Reiter, Pferdebesitzer und Pferdehalter müssen sich fragen, ob ihr Verhalten gegenüber Pferden ethisch korrekt ist. Dies erfordert nicht nur Nachdenken, sondern vor allem Grundkenntnisse über Equiden, ihre physischen wie psychischen Funktionen und ihre Bedürfnisse. Das Image des Pferdesports, ob als Wettkampf oder Freizeitsport, wird entscheidend für die eigentliche Zukunft des Pferdes und aller damit verbundenen Aktivitäten sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass dieses Image sowohl innerhalb der Branche als auch gegenüber der breiten Öffentlichkeit positiv ist, damit das Pferd seinen Platz in unserer Zivilisation behält und sich diese in den kommenden Jahrzehnten weiterentwickelt.
Die Pferde werden immer athletischer, schneller, beweglicher und die Menschheit wird fauler, langsamer und ängstlicher. Wohin führt das?
An den Podiumsdiskussionen gaben Martin Plewa für die Warmblutszene, Simone Reiss für den Westernsport, Roman Spieler für die Islandpferde und Berni Zambail, ein rassenübergreifender Horseman, ihre Wahrnehmung zu den Themen und beantworteten zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Im Focus stand die Glaubwürdigkeit des Pferdesportes gegenüber der Öffentlichkeit. Die Stellung des Pferdes in unserer Gesellschaft, der Paradigmenwechsel vom Nutztier zum Begleiter, bringt immer mehr „Boreout“-Pferde hervor. Das hat weder mit Tierwürde noch mit dem Tierwohl etwas gemeinsam und kann durchaus gefährlich werden. Die Pferde haben in der Natur keine Probleme – sondern erst wenn der Mensch sie zu sich nimmt. Der Reiter muss diese Verantwortung vollumfänglich tragen. Wissen und Können aufbauen mit genügend Selbstreflexion, Objektivität und Sensibilität. 
«Menschen lieben es, wie Menschen behandelt zu werden und Pferde lieben es, wie Pferde behandelt zu werden.» 
​Referierende:           
Dr. med. vet. Stéphane Montavon 
DVM, Chef Veterinärdienst der Schweizer Armee, Schweizer Rat und Observatorium der Pferdebranche (COFICHEV)
Martin Plewa
Martin Plewa Akademie für Harmonie zwischen Menschen und Pferden, Ausbilder von Pferden, Reitern und Reitlehrern, ehem. Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter, Olympia-Goldmedaillengewinner, aktiver WM- und EM-Teilnehmer
Sandra Schaefler
Biologin, Schweizer Tierschutz, Fachstelle Pferde
Dr. med. vet. Robert Stodulka
Tierarzt allgemeine & komplementäre Medizin, Fachtierarzt für Physiotherapie und Rehabilitationsmedizin, Spezialisierung Akupunktur, Osteopathie, Mitglied des Prüfungssenates der Fachtierarztprüfungskommission für Physiotherapie und Rehabilitationsmedizin, Wien 
Dr. med. vet. Charles F. Trolliet
Schweizer Rat und Observatorium der Pferdebranche (COFICHEV), designierter SVPS-Präsident
Esther Weber-Voigt
Pferdephysiotherapie BMG, Strukturelle Osteopathie BMG, Bio- und Neurostimu-lation, Inhaberin und Leiterin des Lehrzentrums EWV - staatlich anerkannte Einrichtung nach dem Weiterbildungsförderungsgesetz M-V, DQS ISO 9001 und AZAV international zertifiziert, mobile Fahrpraxis, Initiantin Forum «Pferd und Mensch» an der Pferd Bodensee.
Prof. Dr. med. vet. Michael Weishaupt, PhD, Dipl. ACVSMR
Leitung Sportmedizin, Vetsuisse-Fakultät UZH, Fachgebiete: Leistungsphysiologie, Biomechanik/Bewegungswissenschaft, Satteldruckmessung
. Zürich

Gastkommentator*innen:                                 
Gangpferde:        
Roman Spieler, 
Inhaber Islandpferdehof Lieburg, IPVCH Trainer A,  
Ausbilder, Sportrichter, Erwachsenenbilder SVEB 1, Mitglied
Nationalkader, aktiver internationaler Sportreiter, 
 
«Leidenschaft leben»

Western:               
Simone Reiss, Präsidentin SWRA, Spezialistin Pferdeberufe, Vorstand OdA Pferdeberufe
 «Mentale und körperliche Einheit zwischen Reiter und  Pferd.»
Horsemanship:   
Berni Zambail
, 6* Parelli Master, 
 «Die Leute kommen, wenn nichts mehr geht...»
Therapie:              
Brigitte Stebler, Tierphysiotherapeutin mit Eidg. Diplom, Präsidentin SVTPT, 
 «Das Thema liegt mir am Herzen.»


Wohin fliesst der Erlös aus dem Symposium PFERDE 2021?
Dank zwei sehr gut besuchten Veranstaltungen, unseren Referenten, die auf den Grossteil des Honorars verzichtet haben und den Sponsoren, können wir nun doch eine beachtliche Summe für die Forschung rund um das Wohlbefinden unserer Pferde investieren.
Die Richtlinien für einen finanziellen Beitrag an einer Studie sind:
Das Ergebnis soll einen Mehrwert für die breite Pferdewelt bringen. Die Studie soll repräsentativ aufgegleist und somit aussagekräftig sein. Sie hat keine nationale und internationale Doppelspurigkeit zu anderen bereits abgeschlossenen oder aktiven Studien. Die Arbeit soll auf dem aktuellen internationalen Wissen aufbauen.

Das Fazit des Symposiums gilt als Herausforderung: 
Der Geheimtipp von Prof. Vervuert lautet: 
Verwenden Sie DAS Supplement des Jahres! 
Ein Produkt für Wohlbefinden, Sättigung, Zahngesundheit, Prävention Magenschleimhautveränderungen, Elektrolyte, Wasserhaushalt, Magen-Darm-Stabilisator und Vitamine. 
Es heisst HEU, lieber in ein qualitativ einwandfreies Heu investieren als in Supplemente zur «Darmstabilisierung».
Projektgruppe pferdegerechtes Raufutter (nicht nur noch HEU!)
ZIELDEFINITION:
Die Produktion und pferdegerechte Qualität von Raufutter (Heu, Haylage, Stroh) in zwei Sorten (Erhalt/Leistung) von der Saat bis zur Futternachbehandlung festzulegen, unter Berücksichtigung des Klimawandels, Nutzung von adäquaten technischen Hilfsmitteln der Landwirtschaft und der Lungengesundheit der Pferde. Den Wissenstransfer in Print, Schulung für alle Beteiligten sicherzustellen.


Wer in den letzten Jahren nicht teilnehmen konnte, kann die Vorträge herunterladen:  https://www.corinnehauser.ch/shop-symposium-pferde.html#/
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    ​Symposium PFERDE 2017
    Muskeln  -   Faszien  -   Lahmen
    Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, 11.11.17

    Faszien - Hype oder das geniale Körpersystem in der Therapie?
     
    Wir reden von sehr schmerzempfindlichen Bindegewebshäuten.  Ein Metasystem, das Verbindungen zu allen physiologischen Funktionen im Körper hat. Das myofasziale Katapultsystem erzeugt die Bewegungsenergie. Faszien und Sehnen haben eine eigenständige Elastizität. 
     
    Nicht nur beim Pferd sondern auch beim Reiter soll die Beweglichkeit erhalten, geschaffen und verbessert werden.
     
    Zum 3. Mal trafen sich medizinische Fachleute wie Veterinäre, Chiropraktoren, Osteopathen, Pferdezahnmediziner, Human- und Tier-Physiotherapeuten, Bereiter, Hufschmiede, Sattler, Mentaltrainer, Vereinstrainer, Tierheilpraktiker, Reha-Trainer MRS und Hufpfleger sich am 11.11.16 im Demonstrationssaal der Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich.  Ein Ziel dieser Tagung ist es, ein Zusammenrücken der profes-sionellen Schweizer Pferdewelt zu erreichen. Ein Treffen um Synergien zu nutzen, Erfahrungen auszutauschen und Hand in Hand den Pferdebesitzern ein gesamt-heitliches Management rund ums Pferd bieten zu können. Der grosse Andrang; ein untrügliches Zeichen, ein interessierendes Thema aufgegriffen zu haben, freut uns sehr. 
     
    Prof. Dr. med. vet. Geyer eröffnete die Tagung mit der Anatomie der Faszien und Muskeln. Seine wie üblich perfekt vorbereitete Demonstration am Präparat war äusserst eindrücklich und es wurde jedem klar, wie elastisch eine Faszie ist. Darüber hinaus wurde ein Bewusstsein geschaffen, wie schmerzempflindlich das Bindegewebe ist. Die optische Demonstration der Trage- und Haltefunktion war gewichtig. Im Körper bestehen Verbindungen durch die Faszien, die von den Gliedmassen über den Rumpf bis zum Hals reichen und die Bewegung beeinflussen.
     
    Im Humanbereich ist die Wissenschaft weiter als beim Pferd. Frau Anne-Louise Haas-Brunner erklärte wichtige Eckdaten wie die Fasziale Kraftübertragung, Faszientonus. Die Muskeln und Faszie betreffende (myofasziale) Kraftübertragung: Muskeln sind über die Faszien mit anderen Muskeln verbunden (Huijing 2009).
    →    Ergänzung zur bisherigen Sichtweise „Muskeln setzten an Knochen an“: Nirgendsim Körper setzt irgendein Muskel an einem Knochen an - es sind stets bindegewebige Strukturen dazwischen (van der Wal 2009). Sie erläuterte die Therapiearten und brachte Beispiele aus der Humantherapie. Es wurde nochmals klarer, dass es sich um ein Metasystem handelt. Das einzige System im Körper, das Verbindung zu allen physiologischen Funktionen hat. Es verbindet und beeinflusst sämtliche andere Systeme.
     
    Die Myofasziale Federung – das Katapultsystem – die Muskel- und Tempoarbeit erklärte der Sportphysiotherapeut und Pferdeostheopath Stefan Stammer mit Eigendemonstrationen bildlich. Er ging auf die Wichtigkeit der Bewegung als solches und die Qualität der Bewegung ein. Nur schon ein Beispiel, dass nach 6 Wochen ohne Schwebephase die neuromuskuläre Organisation im Bewegungssystem sich verändert und was das im konkreten bedeutet. Die Funktionale Mobilisation ist notwendig, um Impulse zur Rekoordinierung von fehlerhaften Bewegungsabläufen zu setzen.
     
    Hier setzte dann auch gleich der Fachtierarzt für Physikalische und Rehabilitationsmedizin, Dr. med. vet. Robert Stodulka ein. Die Differenz zwischen Lahmen und Gangstörungen. Der Zusammenhang der Faszien und nur auf die Vorhand bezogen mit der Halswirbelsäule. Etc. Die Faszie fungiert auch als psychoemotionaler Speicher. Bei Diagnosen darf auch „out of the box“ gedacht werden. Wie wichtig eine gezielte Bewegung während der Genesungsphase ist, wurde auch von ihm betont und nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass die Boxenruhe eine überholte Therapieform ist.Nicht die partielle Mobilisation von Körperregionen der einzelnen Flexionen ist das Geheimnis, sondern vielmehr das wohldosierte Aneinanderfügen der beweglich gemachten Abschnitte, so dass die Puzzleteile zu einem schönen Gesamtkunstwerk werden können.
     
    Den Abschluss machte Brigitte Stebler, Präsidentin des SVTPT, in äusserst kompetenter Weise. Sie zeigte auf, dass das Faszien System in der physiotherapeutischen Behandlung einen hohen Stellenwert hat. Die Vernetzung der Faszie stellt eine hohe Komplexität dar. Sodass nicht nur mit den Faszien gearbeitet wird, sondern durch die manuelle Praktik immer auch andere Strukturen, wie Wirbelgelenke, innere Organe automatisch mit bearbeitet werden. Die Faszie in der Therapie korrekt einzubeziehen, bedeutet mehr als Black Roll und Ausstreichungen. 
     
    Zusammengefasst waren sich alle Referenten einig. Die Faszie kann nicht einzeln betrachtet und behandelt werden. Die Schmerzempfindlichkeit der Faszien ist vorhanden und kann auch psychische Ursachen haben. Die Bewegungsqualität des Pferdes mit der positiven Spannung ist unumgänglich für ein gesundes Reiten. Gutes Reiten ist und war schon immer die beste Voraussetzung. DIE FASZIE IST EIN GENIALES SYSTEM – ABER HOCH KOMPLEX.
     
    Dass diese Art von Symposium wertvoll sind, belegt wohl am besten die Aussage einer Teilnehmerin: „Die Veranstaltung war wirklich super organisiert, es fehlte an Nichts. Die Vorträge/Referate waren sehr gut und die Anatomie mit Prof Geyer ohne Zweifel von erster Qualität. Herzlichen Dank für Alles!!!“
     
    Besten Dank an alle Teilnehmer, Referenten und Sponsoren. Alle unterstützen die Vision der Stiftung Pro Pferd und leisten somit einen Forschungsbeitrag.


    Symposium PFERDE 2016
    Zähne - Gebiss - Reitereinwirkung - Patient Pferd

    Vetsuisse-Fakultät Zürich, 5.11.16

    „Vielen Dank, dass wir am Symposium teilnehmen durften, ich finde Du hast das grossartig organisiert! Ich studiere parallel zur Veterinärmedizin Sportwissenschaft, hatte auch schon mit Eckart Meyners zu tun und finde solche Anlässe unterstützungswert.“ Vet-Studentin

    Durch verschiedene Blickwinkel sollte das Thema vollumfänglich leuchtet und nicht nur ein Punkt herausgepickt werden. Den Anfang machte Nico Bolz mit der Pferdedentalpflege. Mit aufschlussreichen Bildern ging es um Zahnerkrankungen und um die Bitte an alle Pferdehalter, eine regelmässige Zahnpflege nicht ohne Tetanusimpfung durchzuführen. Wieder einmal brilliant demonstrierte Prof. Dr. med. vet. Geyer den hochsensiblen Pferdekopf an einem extra für diesen Anlass vorbereiteten Präparat. Sein Fazit lautet jedoch, es kommt nicht nur auf das Gebiss an sondern auf die einfühlsame Hand. Gekonnt führte Dr. med. vet. Robert Stodulka diese These über auf den einfühlsamen Reiter mit einem losgelassenen, unabhängigen Sitz als Grundlage für eine gute Hand. Alle Referenten waren sich einig, dass jedes Pferd ein auf dieses genau angepasste Gebiss um Zaum benötigt, aber ohne eine weiche, fühlende Reiterhand das bestens angepasste Gebiss un der bestens passende Zaum wirkungslos bleiben. 



    ​Symposium  PFERDE   2015
    DER SATTEL - DER RÜCKEN! DIE MESSSYSTEME?
    Vetsuisse-Fakultät 9.9.2015

    ​
    3 Messsysteme – viel Energie – viel Zeitaufwand – viel Erfahrung
     
    Herr Dr. med. vet. Stodulka stellte Kriterien für die Besattelung nach der medizinischen Sattellehre von Weiss, Meyners, Stodulka vor. Ein völlig neuartiges Besattelungssystem, welches sich von gängigen Besattelungstheorien durch einen neuen aber erprobten Ansatz abhebt. Wissenschaftlich validiert vereint es die Biomechanik & Biodynamik des Pferderückens und die des Reiters. Das Ziel soll die Losgelassenheit und die freie Beweglichkeit des Pferdes sein. Die freie Beweglichkeit beinhaltet eine geregelte Atmung, ungestörte Rückentätigkeit, Bewegungsfreiheit der Schulter, optimale Seitbiegung und Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. Mitunter stellt er die Reaktionsmuster der Trapezmuskulatur und TM-Region vor.  Viele Aspekte sollten beim Sattelkauf berücksichtigt werden:  Sitzgrösse passend zum Reiter und Reitergewicht. Sattellänge, Steigbügelauf-hängung, Kissenkanal, Sattelbalance, Symmetrie, Schulterfreiheit, Ortsstand, Lage des Sattels auf der Volte, Begurtung und Kissenpolsterung. Wiederholt wird auf die Komplexität der Reitsportart, des Reitertalentes und -sitzes hingewiesen.
     
    Frau Dr. med. vet. Geser-von-Peinen stellte den wissenschaftlichen Wissenstand nach eineinhalb Jahrzehnte Satteldruckmessungvor. Seit rund 16 Jahren ist es möglich, Sattel und Unterlage nicht nur subjektiv am stehenden Pferd sondern mittels elektronischer Satteldruck-messung unter dem Sattel im Stand und in der Bewegung quantitativ zu erfassen. Auch die Inter-aktion zwischen Pferderücken und Reiter wurde untersucht. So war es möglich, die Höhe der gemessenen Druckwerte mit dem Auftreten von klinischen Symptomen einer Rückenerkrankung in Zusammenhang zu setzen und Grenzwerte für den maximal vom Pferd toleriertem Druck festlegen zu können. Der Reiter, der Reitstil und das Exterieur muss in der Beurteilung integriert werden. Beim Reitersitz kommt es ganz auf die Position und das Können an. Eine Reiterasymetrie muss vor einer Messung behoben oder analysiert werden. Die Messwerte sind subtil und benötigen viel Erfahrung und Wissen bei der Auswertung. Frau Geser-von Peinen betonte, dass die Grundlage für eine gezielte und nachhaltig erfolgreiche Therapie von Patienten mit Sattel- und Rückenproblemen eine gute Zusammenarbeit von Tierärzten, Sattlern und Reitlehrern bedingt.
     
    Christoph Rieser stellte das EQUIscan Pferderückenmessverfahren vor, die Entwicklung hatte die Zielsetzung ein weltweiter Messstandard für alle Pferde, alle Bereiche der Reiterei unabhängig vom Einsatzbereich zu erhalten. Die Handhabung des EQUIscan ist einfach und schnell durchführbar, erfasst genauere Querschnitte als ein Winkel. Es handelt sich um eine statische Vermessung und vermittelt die Nullposition des Pferderückens. Anhand der Messwerte kann auch an einem ganz anderen Ort die zu bearbeitende Messwerte reproduziert werden. Der Vorteil für die Reiter ist, dass eine genaue professionelle Dokumentation der Daten von Pferd, Reiter und Sattel bestehen. Dadurch kann eine gezielte Kommunikation mit Sattlereien und Fachhändlern weltweit geführt werden. Der Reiter erhält mehr Transparenz und sitzt sozusagen im Boot. Der Sattler hat u.a. den Vorteil, dass er Veränderungen des Pferderückens sichtbar machten kann in Form einer Dokumentation der drei-dimensionalen Pferderückenform zu rechtlichen Absicherung. Für den medizinischen Bereich können wissenschaftliche Erstellung und Auswertungen von Langzeitstudien dokumentiert werden. Der Muskelaufbau oder –abbau kann Sichtbar gemacht werden und die Diagnostik bekommt Hintergrundinformationen. Daneben bietet das System eine Online-Plattform, wo das ganze in 3D-Visualiserung studiert werden kann.
    Als drittes Messsystem wurde die 3D Sattel- Druckmessung, unter Verwendung biomecha-nischer Eckpunkte, von Herr Dr. med. vet. Stodulka vorgestellt. Eine dynamische Satteldruck-Analyse, welche dreidimensional die Druckverteilung des Sattels mit Reitern in Bewegung mit den wichtigsten anatomischen Bezugspunkten auf dem Pferd in Relation setzt und so eine echte Aus-sage über biodynamischen Auswirkungen des Sattels auf den Pferderücken zulässt. Diese thermo-graphische Methode ermöglicht es dem Reiter, zu erkennen, wie sich sein Gewicht auf die Sattellage verteilt. Es ergibt sich beispielsweise die Möglichkeit einer genauen Sitzanalyse auf Basis der aus-gewerteten Messdaten. Im weiteren lässt sich durch das Bild der Druckverteilung die Passform des Sattels, besonders in schwierigen Fällen noch besser überprüfen. Dieses System ist nicht so präzise, wie die wissenschaftliche Variante der Uni Zürich. Sie bieten durch die Videoanalyse und das Reiten ohne Laufband und Verkabelung, einen realen Kontext mit dem Reiter als Gesamtbild.
    Langjährige Erkenntnisse und Überlegungen zum Skelett des Sattels erörtere Christoph Rieser. Er zeigte die historische Entwicklung und Funktion des Sattels auf . Aus der Historie kann sehr gut die Funktionalität abgeleitet werden. In dieses Wissen ist es wichtig, miteinzu-beziehen, was wir heute auf dem Rücken der Pferde erleben wollen. Das Pferd wird ja nicht mehr für Kriegszwecke genutzt. Der Sattelbaum stellt „Das Herzstück eines Sattels dar. Der Trend Sättel ohne Baum zu konstruieren,sei aus seiner Sicht eher eine Rückentwicklung. Er informierte über Western-, Wander-, Dressur, Gangpferde- und Distanzsättel für Freizeitreiter und Profis. Die Funktion des Sattels für Pferd und Reiter – die unterschiedlichen Sitztheorien einzelner Sportarten ist genauso wichtig miteinzubeziehen, wie die Angabe über die Quantität der Zeit auf dem Rücken der Pferde pro Tag/Woche/ Monat. Interessant war der Aspekt, dass je entspannter man sich mit Pferd bewegt, desto eher kann ein Sattel weiter nach hinten, also über die berühmte 18 Rippe tendieren. Die meisten erhältlichen Sättel sind turnierorientiert und für kürzere Reitzeiten konzipiert. Das Gros der Reiter ist nach wie vor die „Wald-Feld-Wiesenreiter“. Die Gurtung ist ein nicht ausserachtzulassender Punkt. Er erörterte auch die klassischen Fragen: Warum der Sattel vom Reitlehrer immer passt. Denn der kann das Pferd mit mehr Körperspannung reiten – da passiert satteltechnisch gesehen in der normalerweise aufgewendeten 30 Minuten nicht viel. Der Reitschüler ist jedoch nicht in der Lage, das nachzu-reiten... Überlegungen zur Sattelunterlage brachte er mit klarem Durchblick über die grosse Auswahl aus dem Massenmarkt rüber. 
    Herr Dr. med. vet. Stodulka stellte abschliessend „Die medizinische Reitlehre“ vor- die Basis des  REHA-Trainer MRS®-Konzeptes Schweizvor. Der REHA-Trainer ist das Bindeglied zwischen Tierärzten und Therapeuten, Reitlehrern, Bereitern und Reitern. Sein Aufgabengebiet umfasst das fachgerechte Aufbautraining des Pferdes nach der Rekonvaleszenz, die Reprogrammierung falsch eingeübter Bewegungsmuster, eine fundierte Trainingsberatung  und die Anleitung des Reiters/der Reiterin zu einer Arbeitsweise, die den körperlichen und psychischen Bedürfnissen des Pferdes gerecht wird – sowohl vom Sattel wie auch vom Boden aus. Die Ausbildung umfasst u.a. Anatomie, Biomechanik, Exterieur Beurteilung, Lernpsychologie und –physiologie des Pferdes. Ebenfalls ins Pflichtprogramm gehören Reiten,  Arbeit an der Hand, Longieren und Unterrichten mit dem Ziel einer sinnvollen Gymnastizierung in einem nachhaltigen Aufbautraining nach der  klassischen romanischen Reitlehre. Als Grundlage dient die MRS®-Reitlehre, die als ein systematisches,  an die anatomischen Gegebenheiten und die Biomechanik des Pferdes angepasstes Trainingssystem verstanden werden soll.  Es gibt verschiedene Gründe, die zu einer Dysbalance führen können: Z.B. Verletzungen, Krankheiten, Operationen, Ausbildungs- und Rittigkeitsmängel. Die REHA-Trainerinnen MRS (CERP) arbeiten an der Reprogrammierung falsch angewöhnter Bewegungsmustern nach einer Verletzung oder falsch trainierten Pferden für ein harmonisches Reiten mit Fokus auf Leichtigkeit und ein angepasstes Training, das die Gesundheit und Langlebigkeit  des Pferdes zum Ziel hat, selbstverständlich in enger Zusammenarbeit mit den medizinischen Fachpersonen. 
    Alle Referenten waren sich einig: DEN Sattel gibt es nicht! Es bedingt ein Gesamtbild von Mensch und Pferd. Ehrlichkeit des Reiter über die Einschätzung des Reitkönnens und eine präzise Angabe, wie, was und wie viel geritten werden will. Ein verlässliches Messsystem. Eine offene Kommunikation gegenüber dem Reiter. Viel Erfahrung seitens der Sattelbauer und –berater. Ein Hinzuziehen der medizinischen Fachleute bei Problematiken ist äusserst Ratsam, denn es liegt nicht immer nur am Sattel... 
    DAS ÖKONOMISCHE GESAMTHEITLICHE MANAGEMENT RUND UM PFERD UND REITER beinhaltet professionelle fachlicher Beratung in Gesundheit, Reiterschulung, mentales und körperliches Coaching zusammen mit einem adäquaten pferdegerechten Ausbildungssystem. 
    Das Ziel sollte eine individuelle Win-Win-Situation für alle Beteiligten – auch für das Pferd sein. 

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